Agilität will im unternehmerischen Handeln mehrere Prinzipien zugleich realisieren. Dazu braucht es einen günstigen Kompetenz-Mix (Metakompetenz), der auf die konkrete Situation des Unternehmens zugeschnitten ist.
- Agilität fördert Selbstorganisation in einem definierten Rahmen und stellt so einen Möglichkeitsraum her, in dem eigenverantwortliche Lösung möglich ist,
- Agilität denkt über die gewohnten Hypothesen und Annahmen hinaus und eröffnet so neue, bisher übersehene, Möglichkeiten,
- Agilität denkt den Kontext mit und sorgt so für eine Anbindung an die Praxis und das richtige Leben,
- Agilität betrachtet Individuen und deren Relationen und führt so zu wirklich akzeptierten Ergebnissen,
- Agilität fördert Selbstreflexion und Lernen und ist so ein Beitrag zur Nachhaltigkeit.
Diese Prinzipien legen nahe, dass eben nicht ausschließlich aktivitäts- und umsetzungsorientierte Kompetenzen gefragt sind, wenn man agiler werden will. Das würde eher in Aktionismus statt in Agilität führen.
Agilität ist keine milde Verlaufsform von Hyperaktivität
Vielmehr braucht es einen unternehmensspezifischen Mix (Metakompetenz) aus allen vier Basiskompetenzen.
Agilität ist:
(P) eine reflektierte, wertebasierte Haltung, die Handlungen generiert,
(A) um initiativ, proaktiv und zeitnah, auch trotz auftretender Widerstände,
(F) mit passenden Methoden verwendbare, qualitätshaltige Ergebnisse,
(S) integrativ und unter Abwägung von Akzeptanzkriterien aller Stakeholder herzustellen.
Dr. Karl Kreuser arbeitet als Geschäftsführer für SOKRATeam, ein Institut für sicheres Führen, sicheres Beraten und sicheres Scheitern. Er ist Trainer und Coach aus Leidenschaft, KODE®-/KODE®X-Berater, Konfliktforscher und Autor zu Themen wie Kompetenz, Führung und Management. Sein aktuelles Buch: Kreuser, Karl (2019). Eine Theorie des agilen Unternehmens: Erklärung von kollektiver Kompetenz, Unterföhring.